05.04.2017 von Remo Bitzi

Ritueller Noise aus Frankreich – eine Unterhaltung mit Low Jack und Black Zone Myth Chant

Der Franzose Philippe Hallais alias Low Jack tauchte in den vergangenen Jahren an verschiedenen spannenden Stellen auf: als Produzent perkussiven Noise-Technos auf Labels wie The Trilogy Tapes, In Paradisum, L.I.E.S. oder Delsin, als experimentierfreudiger DJ in tonangebenden Klubs und anderen Institutionen in ganz Europa, als Herausgeber hinter den Editions Gravats. Hervorgehoben sei an dieser Stelle letztere Tätigkeit. Auf Editions Gravats veröffentlichte Hallais nämlich Anfang 2015 das erste einem breiteren Publikum zugängliche Release von Black Zone Myth Chant, einem Nebenprojekt seines Landsmannes Max Primault, der als High Wolf besser bekannt sein sollte. Unter jenem Pseudonym nämlich schreibt Primault wilde, transzendentale Kompositionen, die bereits auf Labels wie Not Not Fun Records oder Shelter Press erschienen sind.

Trotz den scheinbar offensichtlichen Berührungspunkten (geografischer, inhaltlicher und ästhetischer Natur), könnten die Hintergründe dieser zwei Musiker unterschiedlicher kaum sein. Dies haben die beiden in einem ausführlichen Gespräch mit zweikommasiebens Remo Bitzi, vor den Live-Auftritten von Low Jack und Black Zone Myth Chant im Zürcher Klubi, im Mai 2015 festgestellt. Lendita Kashtanjeva hat die beiden fotografiert.

Remo Bitzi:    Wie habt ihr euch eigentlich kennengelernt – seid ihr zusammen zur Schule gegangen oder so?

Philippe Hallais:         Wir lernten uns über dieses Ding namens Internet kennen. [Gelächter] Jean [Carval] – ein guter Freund von mir, mit dem ich Editions Gravats betreibe – war von Anfang an ein High-Wolf-Fan. Er war es auch, der mich auf Max’ Musik hinwies. Als dann die Black-Zone-Myth-Chant-Kassette erschien, meinte Jean: «Dude, das musst du dir unbedingt anhören!» Das machte ich und ich realisierte sofort, dass das nochmals eine ganz andere Sache ist, als die Sachen von High Wolf, die ich ja sowieso schon mochte. Das war… [an Max gewandt] Wann kam das raus?

Max Primault: 2011.

PH:      2011, genau. Zu der Zeit lebte ich in Nantes. Und dort legte ich ab und zu auf – dabei spielte ich oft Tracks von jenem Tape.

RB:     Du hast mit Tapes aufgelegt?

PH:      Nein, ich kaufte mir die Files auf Bandcamp. Wie auch immer, ich spielte die Tracks die ganze Zeit. Und viele Leute fragten mich, von wem diese Musik sei. Zu der Zeit war Black Zone ein richtiges Underground-Projekt – vor allem in der Szene, in der ich mich bewege, hatten die Leute keine Ahnung, was das war… Was ich persönlich daran mochte, war, dass es sich um elektronische Musik handelte, es aber so klang, als ob der Typ, der die Tracks produzierte, nicht allzu viel von dieser Art von Musik wusste. Ich malte mir dann aus, wie die Tracks produziert wurden – bestimmt ohne die Intention, dass sie je in einem Klub gespielt würden. Ich stellte mir auch vor, dass der Produzent keine Ahnung hat, dass irgendein DJ seine Sachen spielt.

MP:     Ich hatte keine Ahnung.

PH:      Als ich dann mit Jean darüber nachdachte, ein Label zu starten, war für uns klar, dass wir diesen Typ namens Black Zone Myth Chant kontaktieren müssen. Und das war’s: ich kontaktierte Max. Ich bekam seine E-Mail-Adresse von einem gemeinsamen Bekannten.

MP:     [An PH gewandt] Wer war das?

PH:      [An MP gewandt] Der Typ, der dich für dieses Festival in Nantes buchte. Ich kontaktierte also Max und schrieb etwas à la: «Ich bin diese und jene Person und ein grosser Fan von Black Zone Myth Chant. Wie steht’s um das Projekt? War das eine einmalige Sache? Hast du weitere Veröffentlichungen geplant?» Zu der Zeit hatten wir noch keine Ahnung betreffend des Labels – es gab noch keinen Namen, kein Release-Schedule, nichts. Wir hatten lediglich diese Idee. Details hatte ich aber gar keine… Max antwortete ziemlich schnell. Und so begannen wir uns zu unterhalten. Später trafen wir uns auch. Das lustige an der Sache ist, dass Max in der Stadt lebt, in der ich studierte und wo auch die Eltern meiner Freundin leben: Rennes. Deshalb war ich auch oft vor Ort. Zudem wohnt Jean vom Label in Rennes.

MP:     Aber all das wussten wir ursprünglich nicht.

PH:      Um ehrlich zu sein, wusste ich, dass Black Zone ein französisches Projekt ist; dies aber nur, weil mir das unser gemeinsamer Bekannter erzählte. Als ich die Musik zum ersten Mal hörte, dachte ich, das käme aus Amerika. Ich denke, dasselbe kann man über High Wolf sagen.

MP:     Genau. Sogar heute kriege ich noch ab und zu E-Mails von Leuten von hier, die mich fragen, ob ich denn bald mal in Europa wäre. Das kommt oft vor.

PH:      Das war auch etwas: Wir wollten ein Label machen, das mit lokalen Künstlern arbeitet. Und als ich dann erfuhr, dass Black Zone Franzose ist, war für mich klar, dass wir mit Max zusammenarbeiten müssen.

RB:     Und wie war das für dich, Max, ein Techno/House-DJ kommt auf dich zu?

MP:     Ehrlich gesagt, wusste ich zu der Zeit nicht, wer er war.

Es gibt halt eine Menge Dinge, die ich nicht weiss. [Lacht] Ich bekam also diese Mail und da waren ein paar Links drin. Diese habe ich mir angeschaut und was ich da fand, mochte ich sehr. Damals wusste ich aber nicht, ob ich noch ein weiteres Black-Zone-Release machen würde. Darum lag auch einige Zeit zwischen dem ersten Kontakt und der Veröffentlichung…

PH:      Eineinhalb Jahre. Wir quatschten und lernten uns besser kennen …

MP:     Eine weitere Black-Zone-Veröffentlichung zu machen klang interessant. Gleichzeitig wollte ich nicht einfach nochmals das Gleiche machen. Entsprechend musste ich mir die Sache durch den Kopf gehen lassen und sagte deshalb nicht umgehend zu. Ich wusste aber, dass ich es eigentlich machen will… [Pause] Meine Wurzeln liegen in der experimentellen Szene, die anders als die Techno-Szene ist. In meiner Szene gibt es auch diese Art von Misstrauen gegenüber den Techno-Typen. Vielleicht ist dies – nicht in meinem Fall, ich meine das generell – auf Neid zurückzuführen. Im Sinne von: «Oh, schau dir mal diese Techno-Typen an, die spielen vor 600 Leuten. Die sind erfolgreich, während wir vor niemandem auftreten.» Vielleicht beruht dieser Neid auf Gegenseitigkeit und die Leute aus der Techno-Szene sind auf die Underground-Vibes neidisch, die es dann bei uns gibt. Wie auch immer, ich denke, es war eine gute Sache, dass Phil diese Hürde überwunden hat und mit mir Kontakt aufnahm. In Frankreich gibt es viele verschiedene Szenen. Dabei geht es nicht einmal um die Musik; es geht darum, dass man eben dieser Gruppe angehört, die sich nicht mit jener Gruppe unterhält. Dieses Denken steht einem Austausch oft im Wege…

PH:      Das war übrigens eine weitere Motivation um ein Label zu starten: Wir waren ein bisschen frustriert, weil es zurzeit so viele gute Musik in Frankreich gibt und die Leute, die diese Musik machen, nicht wirklich miteinander reden. Das ist eine Schande. Jean und ich sprachen immer wieder darüber, dass dieser oder jener Künstler krasse Musik produziert und dennoch niemand davon weiss… Das passierte vor allem in Paris. [Pause] Heute ist das anders – definitiv.

RB:     Hast du eine Ahnung, warum dem so ist?

PH:      Ich weiss nicht. Ich denke, da gab es diese Labels… Und die lösten vielleicht eine Art Dominoeffekt aus.

MP:     Ich denke, das ist vor allem auf Techno-Labels wie L.I.E.S. oder In Paradisum zurückzuführen, die diesen anderen Sound verbreiteten. Sie haben die Ohren der Techno-Heads auf experimentellere Klänge vorbereitet – seltsame Leftfield-Sachen. Persönlich mag ich die Musik, die auf besagten Labels veröffentlicht wird, weil sie eben anders ist – es ist Techno mit anderen Einflüssen. Zum Beispiel Phils Platte auf L.I.E.S. [Garifuna Variations, 2014, siehe Bild], die ist nicht Techno per se. Ich denke, die Leute begannen sich für beide Seiten des angesprochenen Spektrums zu interessieren. Sie begannen Techno, aber auch das Andere zu diggen.

RB:     Du hast also keinen Techno-Hintergrund?

MP:     Definitiv nicht. Aber ich habe mir, als ich in der Sekundarschule war, doch auch elektronische Musik angehört. Die offensichtlichen Sachen: Warp und Ninja Tunes. Das, was am nächsten an Techno herankommt, ist Aphex Twin und Autechre. Das war meine Grenze.

PH:      [An Max gewandt] Für Four-to-the-Floor hast du dich nie interessiert?

MP:     Nein, solche Sachen hab ich mir nie wirklich angehört. Die Musik musste verrückt genug sein. [Lacht] Ich denke, es gibt ein paar wirklich abgefahrene Techno-Platten, aber man musste eine Art Spezialist sein, um davon etwas mitzubekommen. Und Techno war nicht ein Genre, in das ich viel Zeit investierte, als ich jünger war. Heute weiss ich ein bisschen besser über Techno Bescheid, weil die Musik omnipräsent ist; auch der Zugang zu Informationen diesbezüglich ist einfacher. Weiter habe ich durch Phil viel aufschnappen können.

PH:      Ich erinnere mich an unsere erste Unterhaltung betreffend Musik. Ich fragte Max: «Du weisst also nichts über Techno?» Und er meinte darauf: «Ja». Im nächsten Moment erzählt er mir dann aber, dass er grad zwei Projekte sehr gerne mag: Jahiliyya Fields, die ebenfalls auf L.I.E.S. Musik veröffentlicht haben [beispielsweise Unicursal Hexagram im Jahr 2013], und Hieroglyphic Being [siehe zweikommasieben #11].

RB:     Es gab also gemeinsame Interessen.

PH:      Ja. Ich dachte, darauf kann man aufbauen.

RB:     Nun, ihr habt in den vergangenen Wochen ein paar Shows zusammen gespielt, ja?

PH:      Genau, wir waren zusammen auf Tour – fast drei Wochen. Wir waren in Frankreich, Belgien, Holland und Deutschland. Es waren etwa zehn Auftritte.

RB:     Wie hat das Publikum auf euch reagiert?

PH:      Cool. [Pause] Für Max war das die Gelegenheit, Black Zone in eine Live-Umgebung zu übersetzen. [An Max gewandt] Das war das erste Mal, richtig?

MP:     Ja, ich entwickelte die Live-Show für diese Tour.

PH:      Für mich war es zudem eine gute Gelegenheit, um etwas Neues auszuprobieren – ich spiele eben nicht so oft live, meistens lege ich auf…

RB:     In welcher Art von Venues habt ihr denn gespielt?

PH:      Es gab ein paar Klub-Gigs, aber die meisten Shows fanden in Kunsträumen statt oder an Besetzungs-ähnlichen Orten mit einem…

MP:     …DIY-Vibe.

PH:      Darum habe ich auch einfach improvisiert. Für beide von uns war die Tour also eine Herausforderung.

RB:     Euren unterschiedlichen Hintergründen zu trotz, finden sich in euren Produktionen Gemeinsamkeiten: Beispielsweise klingt eure Musik so, als ob sie für irgendwelche Rituale gemacht worden wäre. Lasst uns darüber sprechen! Habt ihr schon mal an irgendwelchen rituellen Praktiken teilgenommen?

PH:      Ich persönlich nicht. Ich liebe den Trancezustand und spiele auch gerne damit, indem ich versuche ihn in einem anderen Kontext, einem Techno-Kontext, zu erzeugen. Gleichzeitig ist das nicht wirklich als Statement zu verstehen. Meistens entstehen die Sachen nicht einmal absichtlich. Am Schluss ist es einfach so, weil ich gerne Perkussion in meinen Sachen habe. Ich mag repetitive Musik, Loops. Die Sache ist aber nicht wirklich durchdacht. Normalerweise gehe ich sehr naiv an Musik heran. Was ich damit meine: Will ich morgen eine Electro-Funk-Platte machen oder eine Dub-Platte oder eine Dancehall-Platte, dann mache ich das einfach. Schlussendlich versuche ich einfach Spass zu haben… Wenn man das erste Mal Enter the Wu-Tang (36 Chambers) hört, denkt man nur so: «Das ist dope». Und bei mir passierte das Gleiche mit perkussiver Musik; als ich beispielsweise das erste Mal traditionelle afrikanische Musik – so trancey Sachen – hörte, dache ich: «Ok, das ist mein Ding». Aber wie gesagt, die Sache ist überhaupt nicht durchdacht.

RB:     Und bei dir, Max? Ich denke da an diesen Mann, der wie eine Art Guru aussieht, den du auf einem deiner Covers hattest [High Wolfs A Guide To Healing, 2011 erschienen auf Bathetic Records]…

MP:     Ich denke, ich kann den meisten Sachen, die Phil gerade gesagt hat, zustimmen. Ich mag rituelle Musik, das ist eine Tatsache. Und wenn du sagst, unsere Projekte hätten Gemeinsamkeiten, dann würde ich dem ebenfalls zustimmen – das realisiere ich mehr und mehr. Beispielsweise wenn ich Phil live spielen sehe, denke ich für mich: «Das ist genau auf meiner Wellenlänge». Anderseits interessiere ich mich tatsächlich für Rituale verschiedener Orte und Zeiten. Ich informiere mich über solche Sachen – erst neulich habe ich eine ethnografische Studie über Voodoo in Haiti gelesen. Diese Rituale sind so durchdacht; da gibt es eine Million Details. Es ist verrückt. In meinen Augen steckt in so etwas mehr Kreativität als in Kunstwerken. Ich kann das nur schwer in Worte fassen, aber ich finde, das ist eine sehr spannende Seite des Menschen: Die Leute haben dieses seltsame Verhältnis zum Leben nach dem Tod, zur spirituellen Welt und all dem. Und die Menschen machen manchmal verrückte Sachen diesbezüglich.

RB:     Genau. Hast du selber schon einmal einer verrückten Praxis beigewohnt?

MP:     Ich habe ein paar Sachen gesehen; hauptsächlich in Asien. Da war beispielsweise diese Zeremonie in Indonesien, bei der Leute vergraben… [PH dreht sich um und schaut geschockt] Tote Leute offensichtlich, Leichen! [Gelächter]

PH:      Ich hab mich schon gefragt, Alter…

MP:     Nun, die vergraben Leichen und lassen die während fünf Jahren unter der Erde, graben sie dann wieder aus und verbrennen sie am Strand. Das passiert im Rahmen einer dreitägigen Zeremonie, die von Musik und grossen Feuern begleitet wird – ziemlich verrückt. Ich habe auch einige Kremationszeremonien in Indien gesehen, die beeindruckend waren. Würde ich in einem westlichen Kontext eine Leiche sehen, ich würde durchdrehen, weil ich mich dabei nicht wohl fühlte. Aber in einem solchen Zusammenhang ist das anders… Es geht um den Kontext, denke ich. Aber ja, ich habe nie wirklich an einem solchen Ritual teilgenommen, sondern lediglich welche aus der Ferne beobachtet.

RB:     Du hast Musik, die Rituale begleitet, angesprochen. In Europa gibt es ja ebenfalls Rituale rund um den Tod und auch Musik, die dabei gespielt wird. Das alles schient aber ziemlich abgestumpft. Die Energie scheint anderswo zu sein. Ich denke da an Venues für Musik…

MP:     Musik war schon immer ein Teil von Ritualen. Es ist also wie die Frage mit dem Huhn und dem Ei. Aber auf einer sehr rationalen Ebene ist es doch seltsam, dass Leute zusammenkommen um sich seltsame Kombinationen von Geräuschen anzuhören. Warum würde man das machen? Warum sollte man Platten aufnehmen? Warum sollte sich die jemand kaufen? Dabei schaut nichts raus. Aber das ist die Sache von Kunst generell… Möglicherweise ist es [denkt nach] nicht ein modernes Ritual, aber es gibt da wohlmöglich ein paar versteckte Sachen, à la etwas mit anderen Leuten teilen. Möglicherweise gibt es auch eine Verbindung zur Transzendenz – man überwindet das Verständliche, Sprache und so. Ich weiss nicht. [An PH gerichtet] Was meinst du dazu?

PH:      Dass Künstler sich für fremde Kulturen interessieren, insbesondere Rituale, ist definitiv nichts Neues. Die Surrealisten und Kubisten haben sich beispielsweise für traditionelle afrikanische Masken interessiert, die in Ritualen eingesetzt wurden. Auch Leute, die experimentelle Musik – vor allem Industrial – gemacht haben, liessen sich von antiken Kulturen aus Afrika oder Asien inspirieren. Das alles gibt es schon so lange. Beispielsweise Esplendor Geométrico, die sind seit 30 Jahren aktiv; und die interessierten sich definitiv für Rituale.

RB:     Interessierst du dich für Industrial? Ich dachte, ich hätte gelesen, dass du dich damit nicht auskennen würdest [z.Bsp. in diesem Interview].

PH:      Mit Industrial kenne ich mich sehr gut aus. Ich sprach da eher über Noise und Power Electronics. Davon habe ich keine Ahnung. Und ich denke, daran will ich auch nichts ändern.

RB:     Warum denn das?

PH:      Ich mag es sehr, einen naiven Zugang zu dieser Art von Musik zu haben. Ich mag es, mir vorzustellen, wie eine Noise- oder Power-Electronics-Platte klingen sollte. Es geht um Vorstellungskraft. Aber ich kenne mich damit nicht aus; ich kenne vielleicht drei oder vier solche Platten… Industrial ist da anders. Das ist wirklich etwas, womit ich mich vertieft beschäftige. Als ich zum ersten Mal Throbbing Gristle oder Chris and Cosey hörte, war ich hin und weg. Und die waren übrigens auch von Ritualen besessen. Darum will ich diesbezüglich auch kein Statement machen. Ich glaube, viele Künstler waren zu irgendeinem Zeitpunkt davon fasziniert.

RB:     Und du, Max, ist Industrial für dich von Interesse?

MP:     Ich kann nicht sagen, dass ich viel darüber wüsste; nur ein paar Kleinigkeiten. Phil hat vorhin Esplendor Geométrico erwähnt – er machte neulich einen Mix für Juno Plus, bei dem er einen ihrer Tracks verwendete. Und da musste ich bei ihm nachfragen, was das war, weil ich das eben auschecken wollte…

PH:      Ich mixte ein ihren Tracks mit einem von Black Zone.

MP:     Davon abgesehen… Ich habe mir Throbbing Gristle und solche Sachen angehört. Wenn ich mich richtig erinnere, war ich aber nicht wirklich hin und weg. Möglicherweise war es damals einfach nicht meins. Ich kenne mich dafür besser mit Noise und Power Electronics aus. Da gibt es ein paar Skullflower-Platten, die ich mag. Wobei ich mir das, obwohl ich denke, es handle sich um grossartige Musik, nicht länger als 15 Minuten anhören kann. [Lacht] Es ist schlicht zu anspruchsvoll.