David Kochs Solodebüt Dormant, das am 10. Mai auf unvague erschien, ist getragen von der fragil klingenden Stimme des in Bern lebenden Musikers sowie Beats und Melodien, die von grosser Experimentierfreude zeugen. Nun veröffentlicht das Label ein Video zu «Birth» und «Beautiful Stranger», zwei zentrale Songs dieses Albums, das nicht zuletzt an James Blakes episches selbstbetiteltes Album aus dem Jahr 2011 erinnert. Wir zeigen das Video als exklusive Premiere.
Der erste Teil der Filmarbeit, der «Birth» begleitet, führt vorsichtig durch ein Freibad, das nicht in Betrieb ist. Ein unfreundlicher Herbsttag könnte es gewesen sein, an dem Till Hillbrecht, einer der Personen hinter unvague und Autor des Videos, mit einer Kamera das Inventar der Freizeitanlage aufnimmt: Sprungturm, Rettungsring, Duschen, Rutschbahn – alles da. Nur die wichtigsten Sachen fehlen: Das Wasser in den Becken, das schöne Wetter – und natürlich die fröhlichen Menschen.
Ebenfalls menschenleer ist der zweite Teil des Videos, zu dem «Beautiful Stranger» läuft: Hier stehen Maschinen im Fokus, die Mensch und Material bewegen: Autos, Baumaschinen, Lastwagen, Züge, Kräne. Sie wirken so ganz ohne Menschen ähnlich verloren wie die Schwimmbadrequisiten von Teil 1. Gemein ist den beiden Parts neben dieser Absenz die unverblümte Art der Aufnahme. Neugierig und scheinbar ohne Hemmungen wird die Umgebung erkundet, gleichzeitig vorsichtig und respektvoll. Und das lässt sich auf die Musik übertragen: Die Neugierde und die Vorsicht, die Kochs Album an den Tag legt, ist bemerkenswert. Es ist ein besonderer Entwurf von abenteuerlustigem Kammerpop, der in den Aufnahmen Hillbrechts eine passende Ergänzung findet:
David Kochs Dormant erschien am 10. Mai auf unvague. Das Album ist hier erhältlich.